Campli liegt ca. 10 km von Teramo entfernt, ein an Geschichte und Kunst sehr reiches Städtchen. In früheren Zeiten wirkten hier Maler wie Giacomo da Campli, Cola D’Amatrice, Giovanbattista Boncori, Donato Teodoro, Vincenzo Baldati und weitere Vertreter der Schulen von Giotto und Rafaello.
An der zentralen Piazza stehen zwei wichtige Bauwerke aus dem 14. Jh.: die Kirche Santa Maria in Platea und der “Palazzo del Parlamento”. In der ersteren können wir den Altar des Heiligen Sakraments aus dem 16. Jh., eine Madonnenstatue aus Holz, Gemälde von Cola D’Amatrice und in der Krypta Fresken aus dem 15. Jh bewundern. Am Korso liegen die Häuser “des Arztes” und die “Apotheke” mit Innenhöfen, Loggien und Fenstern aus der Rennaissance. Eine weitere bedeutende Kirche ist San Francesco von Anfang des 14. Jh.s, die Johanneskirche aus dem 14. Jh. und das Osttor oder Anjou-Tor aus dem selben Jahrhundert.
Ebenfalls wichtig ist in Campli die Heilige Treppe, die, nachdem sie lange Jahre geschlossen war, 1995 von Dr. Tilde Di Giacinto restauriert und wieder eröffnet wurde, damit sie für die Gläubigen wieder zugänglich ist. Wer die 28 Holzstufen betend auf Knien hinaufsteigt, dem werden seine Sünden erlassen. Auf dem Weg nach oben kann man die Gemälde bewundern, die von der Passion Christi erzählen, die die Etappen auf dem Weg Jesu zum Kreuz darstellen, so dass man das Leiden symbolisch nachempfinden kann.
In der näheren Umgebung liegt Campovalano mit der Kirche San Pietro, in der ein Sarkophag aus dem 5. Jh. n. Chr mit Szenen aus dem Alten Testament aufbewahrt ist. Campovalano ist jedoch vor allem für seine picenische Nekropole bekannt, wo Gräber aus dem zehnten, neunten und achten Jh. v. Chr. gefunden wurden. Aber erst ab Mitte des achten Jahrhunderts wurden die Grabbeigaben um Bronze- und Keramikgefäße, Schmuck und Waffen bereichert, je nachdem, ob es sich um Gräber von Männern oder von Frauen handelte.
Die Ursprünge von Campli liegen dennoch weit zurück. Schon zu Zeiten der Römer und im Mittelalter war es eine bedeutende Stadt, seinen Höhepunkt aber erlebte es im 16. und 17. Jahrhundert, als es Lehen der Familie Farnese und Bischofssitz wurde. Später gelangte es in den Besitz der Bourbonen, wurde von einem Erdbeben zerstört, die Bevölkerung durch eine Typhusepidemie stark dezimiert und das Stadtarchiv von den Briganten zerstört.